COVID-19 Kinder Paradise Update

KP Schule Exkursion Muell

Die erste Ausgabe unseres Newsletters 2020 fällt aufgrund von COVID-19 leider aus. Erfahren Sie hier dennoch alle Neuigkeiten aus dem Kinder Paradise in dieser herausfordernden Zeit.

Bisher hat Kinder Paradise keine Erkrankungsfälle bei Kindern und Mitarbeitern durch das Virus. Im Kinderheim wahren wir weiterhin die Isolationsmaßnahmen von Mitarbeitern und Kindern. Dies begründet sich aus den folgenden Tatsachen:

Bei den engen Wohnverhältnissen besonders in den Städten schreitet die Pandemie erwartungsgemäß weiter voran. Trotz national steigender Zahlen Infizierter sind die Ausgangssperren (28.2.-26.4.20) aufgehoben worden, um der überwiegend armen Bevölkerung zu ermöglichen, ihren Lebensunterhalt aus täglicher Arbeit zu verdienen und um sich mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. Es gibt zwar Maskenzwang, an den sich aber die überwiegende Mehrheit der Menschen nicht hält.

Die Landesgrenzen sind auf unbestimmte Zeit seit dem 23.3.20 geschlossen. Es ist nicht abzusehen, wann die Schulen wieder voll öffnen dürfen. Derzeit dürfen nur Realschüler, Abiturienten und Studenten, die vor ihrem Abschlussexamen stehen, die Schule besuchen. Außerdem herrscht Wasserknappheit, und die Lebenshaltungskosten sind gestiegen.

Kinder (aber auch Alte, Behinderte und Kranke) sind in dieser Zeit am härtesten betroffen. Die Kinder können nicht zur Schule gehen und leiden unter den verschärften wirtschaftlichen Einschränkungen ihrer Eltern. Sie bekommen zu Hause oftmals nichts zu essen (Schulessen entfällt), Frustration und häusliche Gewalt steigen. Dadurch werden weitere Kinder gerade in einer Zeit, in der sie vermehrt Schutz brauchen, auf die Straße gedrängt. Straßenkinder sind schutzlos und haben durch den starken Rückgang vom öffentlichen Verkehr wesentliche Einnahmequellen verloren. Ihnen fehlt das soziale Netz, um sich mit Lebensmitteln und Wohnraum versorgen zu können.

Mit Kindern, die vor der Krise bereits über das Tageszentrum vom Kinder Paradise unterstützt wurden, wurde telefonisch Kontakt gehalten. Sie erhalten monatlich von uns kleine Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten. Bisher werden 80 Kinder damit versorgt. Auch werden sie über Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der Verbreitung des Virus unterrichtet, also wie und warum man Hände wäscht, Abstand hält und Gesichtsmasken trägt. Kinder Paradise hat diese Trainings auch im staatlichen Kinderheim der Hauptstadt durchgeführt.

WEITERE HERAUSFORDERUNGEN IN DER COVID-ZEIT:

  • Einige außergewöhnliche Vorkommnisse der letzten Zeit erschweren gerade unsere Arbeit.
  • Die derzeitige Krise macht sich deutlich an der rückläufigen Spendenwilligkeit bemerkbar.
  • Unser Fahrer hatte einen schweren Autounfall. Ihm ist dankenswerterweise nichts passiert, aber das Fahrzeug hat einen Totalschaden.
  • In dem Batterieraum für unsere Solaranlage hat es einen Kabelbrand gegeben und einige der Zellen sind geschmolzen.
  • Zurzeit befinden wir uns in der Regenzeit und stellen fest, dass nach 15 Jahren die Dächer unserer Gebäude beginnen, undicht zu werden.
  • Zusätzlich gibt es noch einen medizinischen Fall. Bei einem Jugendlichen wurde ein großer Tumor im Kopf festgestellt, der operiert werden muss.

GUTE NACHRICHTEN:

Wir sind dankbar, dass unser Personal willig ist, über solch langen Zeitraum auf dem Gelände des Heims wohnen zu bleiben und dass wir erstaunlich wenig Krankheitsfälle hatten. Unser neues Kühl- und Lagerhaus ist gerade vor Beginn der Corona-Krise fertig geworden. Dadurch konnten wir Lebensmittel in größeren Mengen zu günstigen Preisen außerhalb Accras einkaufen.

Am 24.6.20 hatten wir ein Erdbeben der Stärke 4.2 und sind froh, dass es keinen Schaden angerichtet hat.

Unser neuer Manager vom Kinderheim hat sich als sehr zuverlässig, umsichtig und kompetent erwiesen. Wir freuen uns auch über die Neueinstellung einer Krankenschwester im Kinderheim, die genau rechtzeitig kam, um während der Phase der Isolation des Heims alle anfallenden medizinischen Fälle betreuen zu können.

Wir sind jedem Spender dankbar, der in dieser Zeit weiterhin an uns gedacht hat.

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